Hunde können sich mit Leishmaniose infizieren. Eine solche Infektion ist nicht immer sofort zu erkennen. Und sie gilt als unheilbar. Das bedeutet: Einmal infiziert, bleibt die Erkrankung beim Hund dauerhaft bestehen. Oft ist eine medikamentöse Behandlung vonnöten, um die Leishmaniose unter Kontrolle zu bringen.
Gänzlich unbehandelt kann es passieren, dass Ihr Hund innerhalb von zwei bis drei Jahren an der Krankheit stirbt. Auch andere Säugetiere, sogar der Mensch, können sich mit Leishmaniose infizieren. Die Übertragung zwischen Menschen und dem Tier ist möglich, sie geschieht allerdings eher selten.
Die Infektion mit Leishmaniose
Die Leishmaniose-Erreger sind mikroskopisch keine Blut-Parasiten, die den Namen „Leishmanien“ bzw. „Leishmania infantum“ tragen. Die Übertragung erfolgt meist über dämmerungs- bzw. nachtaktiven Stechmückenarten. Die Sandmücken gelten als der primäre Überträger für die Leishmaniose. Die größte Zahl der Übertragungen finden im September statt. Einmal mit einem Stich infiziert, kann sich der Leishmaniose-Erreger im Körper des Hundes vermehren. Die Parasiten nisten sich im Knochenmark, der Milz, Lymphknoten und der Leber ein. Es kann Monate dauern, manchmal sogar Jahre, bis die Krankheit tatsächlich ausbricht.
Die Übertragung zwischen Hunden
Sandmücken nehmen den Erreger auf, wenn sie einen entsprechend infizierten Hund stechen. Beim Saugen gelangen die Leishmanien über das Blut in den Organismus der Mücke. Sticht diese Mücke einen anderen Hund, so werden die Erreger wieder weitergegeben. Auch die Übertragung über den direkten Blutkontakt ist möglich. So etwa bei Haut- oder Bisswunden. Auch eine Bluttransfusion kann den Erreger weitergeben. Trächtige Hündinnen geben den Erreger teilweise auch an ihre Welpen weiter. Die Ansteckung über andere Körpersekrete, wie etwa Sperma, ist möglich, tritt in der Praxis aber eher selten ein.
Wo sind die Erreger aktiv?
Die Leishmaniose kommt in jenen Regionen vor, wo es auch Sandmücken gibt. Das sind vor allem die Regionen am Mittelmeer, so etwa die Küsten von Nordafrika, Italien, Südfrankreich oder auch Spanien. Aber auch in der Balkanregion und in Griechenland, ja sogar in der Türkei sind die Sandmücken heimisch. Aufgrund von Klimaveränderungen besteht die Möglichkeit, dass sich Sandmücken künftig auch in weiter nördlichen Regionen ausbreiten könnten.
Teilweise wurde bereits jetzt schon in den Voralpen von Leishmaniose-Fällen berichtet. Tierschutzorganisationen, die Straßenhunde aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa importieren, bringen teilweise auch infizierte Tiere mit.
Die Symptome der Leishmaniose
Die Krankheit kann über Monate oder auch Jahre unbemerkt bleiben. Der Hund zeigt in dieser Zeit keine oder nur unspezifische Symptome, die auch mit anderen Ursachen in Verbindung gebracht werden können. Solch allgemeine Symptome können sich etwa in Gestalt von vorübergehendem Fieber, einer gewissen Erschöpfung zeigen. Aber auch Gewichtsverlust und Durchfall, geschwollene Lymphknoten und blasse Schleimhäute können zu den leichten Symptomen der Leishmaniose gehören.
Direkt nach dem Einstich ist an der Einstichstelle ein typisches Hautknötchen zu erkennen. Dieses bleibt allerdings oft unentdeckt und es liegt unter dem Fell. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Hundebesitzer diese kleine Anomalie übersehen.
Symptome nach Ausbruch der Krankheit
Nach einiger Zeit bricht die Krankheit aus. Dann kommt es zu den typischen Leishmaniose Symptomen. Das können Hautrisse und Hautgeschwüre sein. Es bilden sich auch vermehrt Hautknötchen und weiße schuppenähnliche Hautstellen. Diese reizen und jucken nicht. Der Hund leidet unter Haarausfall und depigmentierter Haut. Vor allem die Ohren und die Augenpartien sind von den Hautveränderungen betroffen. Die Symptome lassen sich auch an der Nase und an den Gelenken des Hundes erkennen.
Fortgeschrittene Symptome
Im Verlauf der Erkrankung werden weitere Organe durch die Leishmaniose beeinträchtigt. Das zeigt sich durch eine vergrößerte Leber oder Milz. Der Hund leidet an übersteigertem Durst und kann das Wasser nicht mehr halten. Eine Nierenschwäche kann die Folge ein. Weitere Symptome im fortgeschrittenen Stadium der Leishmaniose sind häufiges Nasenbluten, Gelenkentzündungen und krankhafte Augenveränderungen. Auch Blut im Urin kann ein Zeichen für eine fortgeschrittene Krankheit sein.
Die Diagnose der Leishmaniose
Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser kann die Krankheit behandelt werden. Gehen Sie rechtzeitig zum Tierarzt, wenn Ihr Hund einige der beschriebenen Symptome zeigt. Die Leishmaniose kann über einen Bluttest nachgewiesen werden. Auch Proben aus den betroffenen Hautbereichen, sowie eine Knochenmark-Entnahme können dabei helfen, eine sichere Diagnose zu stellen.
Welche Behandlung bietet sich an?
Es gibt Medikamente, die dabei helfen können, den Leishmaniose-Erreger zu hemmen. Eine vollständige Heilung ist nach dem gegenwärtigen Stand der Medizin leider noch nicht möglich. Schlägt die Behandlung an, so kann sich das positiv auf die Fortentwicklung der Krankheit auswirken. Im Idealfall können die Symptome sogar gänzlich verschwinden. Es ist möglich, die Therapie vorübergehend auszusetzen, wenn der Hund keine Symptome mehr zeigt.
Allerdings besteht dann ein hohes Risiko eines Rückfalls. In den meisten Fällen wird eine lebenslange Behandlung erforderlich sein. Behalten Sie den Krankheitsverlauf genau im Blick, wenn Sie die Medikamente für eine bestimmte Zeit lang abgesetzt haben.
Leishmaniose und die Ernährung
Eine proteinarme Ernährung mit moderatem Eiweißanteil kann den Verlauf der Leishmaniose positiv beeinflussen. Achten Sie auch darauf, dass die Nahrung einen möglichst geringen Anteil an Purin hat. Die Leishmaniose-Erreger sind nicht dazu in der Lage, eigenes Purin zu bilden, benötigen dieses aber, um sich zu vermehren. Eine längere Behandlung mit Purin hemmenden Medikamenten kann allerdings zur Bildung von Harnsteinen führen. Hilfreich kann auch eine leber- und nierenschonende Nahrung sein, da diese Organe im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung besonders leiden.
Präventive Maßnahmen
Die beste Prävention gegen eine Leishmaniose Infektion ist der Verzicht einer Reise in entsprechende Risikogebiete. Lässt sich die Reise in diese Regionen nicht vermeiden, so halten Sie den Hund in den Abendstunden, wenn die Sandmücken besonders aktiv sind, am besten im Haus. In manchen EU-Ländern wird auch eine Leishmaniose-Impfung angeboten.
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2 Kommentare zu „Leishmaniose – Der infizierte Hund“
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