Viel ist schon darüber geschrieben worden: Wir Menschen bewegen uns zu wenig. Wir verbringen unseren Berufsalltag am Schreibtisch und unseren Feierabend dann vor dem Fernseher. Oder wir liegen gemütlich auf dem Sofa und beantworten unsere Nachrichten auf dem Mobiltelefon. Das einzige Körperteil, das dann in Bewegung bleibt ist vielleicht noch unser Daumen.
Bewegung tut gut und das gilt gleichermaßen für Zweibeiner, wie auch für Vierbeiner. Der Hund ist ein sehr anpassungsfähiges Tier und er kann auch unsere schlechten Gewohnheiten übernehmen. Jeder Hund braucht Bewegung und so mancher Hundehalter stellt sich nun die Frage: Wie viel Bewegung passt zu meinem Hund. Gibt es auch zu viel Auslauf und wann können wir uns endlich auf dem Sofa oder dem Hundekissen entspannen?
Die individuelle Antwort
Jeder Hund ist ein Individuum. Und um die Frage nach der richtigen Bewegung für einen Hund gleich pauschal und dennoch individuell zu beantworten: Das hängt von Ihrem Hund ab. Von der Rasse und auch vom Bewegungsdrang Ihres Tiers. Grundsätzlich lässt sich sagen: Jede Fellnase braucht tägliche Bewegung.
Auf die Gassi-Tour können Sie sowieso nicht verzichten. Auch das Alter Ihres Hundes spielt natürlich eine nicht unerhebliche Rolle. Junge Hunde gehen noch nicht ganz so weit auf die Wanderschaft und ältere Hunde brauchen auch nicht mehr so viel Bewegung.
Der Bewegungsdrang und das Alter des Hundes
Das Bedürfnis, sich zu bewegen, nimmt beim Hund im Verlauf des zunehmenden Alters ab. Hierbei unterscheidet sich der Vierbeiner gar nicht so sehr vom Zweibeiner. Die Senioren unter den Menschen rennen auch nicht den ganzen Tag auf dem Spielplatz herum.
Auch wenn der Bewegungsdrang von Welpen manchmal unermüdlich erscheint, die Knochen von jungen Hunden sind weich noch nicht stabil. Eine zu hohe körperliche Belastung tut dem Welpen auch nicht gut. Fordern Sie die jüngsten Vierbeiner nicht länger als 20 Minuten an einem Stück körperlich heraus. Hier gilt die Faustregel: Pro Lebensmonat gibt es rund fünf Minuten Bewegung auf einen Schlag.
Hunderassen und die Bewegung
Auch die Hunderasse spielt eine wichtige Rolle bei der Frage, wieviel Bewegung ein Hund benötigt. Jede Hunderasse wurde mit Blick auf eine bestimmte Zielsetzung gezüchtet. So gibt es etwa die Galgos, deren Zucht speziell für die Hetzjagd optimiert wurde. Naheliegend, dass diese Hunde ganz besonders viel Auslauf benötigen. Sie können davon ausgehen, dass Jagd- und Windhunde immer sehr aktiv sind und auch aktiv bleiben wollen.
Für diese Vierbeiner sind ein oder zwei Stunden körperliche Bewegung durchaus angemessen. Es gibt aber auch Hunde, die zum gemütlichen Begleiter des Menschen gezüchtet wurden. Sie haben es gar nicht gelernt, bestimmte Arbeiten zu verrichten, die körperlich herausfordernd sind. So etwa der Mops. Das bedeutet nicht, dass es gut für den Mops ist, den ganzen Tag nur auf seinem Hundebett zu verbringen. Auch dieser Vierbeiner benötigt seinen Auslauf. Aber dieser darf gerne etwas gemütlicher sein. Und der Mops wandert auch keine so weiten Strecken wie der Windhund.
Die Größe des Hundes
Auf die Größte kommt es meistens gar nicht an. So sind die vergleichsweise kleinen Terrier durchaus lebhaft und temperamentvoll. Das sind Tiere, die sich darüber freuen, wenn sie sich nach Herzenslust austoben können. Ein gemütlicher Spaziergang ist für den Terrier meistens zu wenig. Verknüpfen Sie die Gassi-Tour mit Spielen und kleinen Herausforderungen.
Nehmen Sie einen Ball mit auf den Spaziergang, dann hat der Terrier eine Aufgabe und die Anzahl der gelaufenen Kilometer verdoppeln sich mit Ball spielen schnell einmal. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie selbst nicht dieselben weiten Strecken laufen möchten, wie Ihr Hund. Terrier lieben das Hundetraining. Ein Mops hingegen bekommt auf weiten Wanderungen schnell einmal Atemnot. Seine kurze Schnauze ist für lange Touren einfach nicht geschaffen.
Bewegung im Sommer und im Winter
Die Gassi-Tour mit dem Hund wird für Zweibeiner und Vierbeiner schnell zu einem täglichen Ritual. Aber behalten Sie bitte auch im Blick, dass zu heiße Tage im Sommer und zu kalte Tage im Winter zu einer Belastung für den Hund werden können. Der Mensch passt die Kleidung dem Wetter an. Das ist beim Fell des Hundes nicht ganz so einfach. Auch wenn Sie sich angewöhnt haben, dass die Gassi-Runde immer am Mittag stattfindet.
In der prallen Sommerhitze kann es sinnvoll sein, die Tour nicht direkt in den Mittagsstunden stattfinden zu lassen. Schützen Sie Ihren Hund außerdem im Winter vor Kälte. Vor allem Tiere mit sehr dünnem Fell können Sie ein wärmendes Hundemäntelchen gönnen. All zu leicht könnte sich der Hund sonst erkälten.
Kondition und Gesundheit
Auch Kondition und Gesundheit sind zwei Faktoren, die beeinflussen können, wie viel Bewegung Ihrem Hund guttut. Wenn sich der Vierbeiner etwa am Bein verletzt hat, dann ist es zunächst einmal vorbei mit langen Spaziergängen. Vielleicht gelingt es noch, dass der Hund ins Freie humpelt, um seiner Notdurft genüge zu tun. Anderenfalls müssen Sie neue Wege finden, Ihren Hund nach draußen zu befördern. Vielleicht genügt in diesem Fall schon der hauseigene Garten?
Gut, wenn Sie über einen solchen verfügen. Beobachten Sie auch genau, wie es im die Kondition Ihres Hundes steht. Wirkt er während eines langen Spaziergangs langsam oder träge? Dann hat er wohl sein Limit erreicht. Regelmäßige Bewegung kann natürlich auch im positiven Sinne dazu beitragen, dass die Kondition des Tiers sich verbessert.
Abwechslung oder Gewohnheit?
Manche Hunde lieben es, wenn sich das tägliche Ritual möglichst überhaupt nicht ändert. Sie freuen sich, wenn der Spaziergang immer die gleiche Länge hat, zur selben Zeit stattfindet und es wird ihnen auch nicht langweilig, wenn sie immer dieselben Landschaften zu sehen bekommen. Andere Hunde mögen die Abwechslung. Hierbei wird es interessant, die tägliche Bewegung zu variieren und auch Spiele und Aufgaben mit in die Tour einzubeziehen.
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4 Kommentare zu „Wie viel Bewegung braucht ein Hund?“
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