Der Mensch hört gerne Musik um zu entspannen. Musik hat viele Wirkungen auf den Zweibeiner. Aber wie sieht das eigentlich bei unserem liebsten Vierbeiner aus? Sind Hunde eigentlich an Musik interessiert oder ignoriert der Hund einen solchen Klangteppich? Natürlich reagiert jeder Hund anders. Und wie auch der Mensch unterschiedliche Musikrichtungen favorisieren, so hat auch der Hund so seine Lieblingsmusik. Aber tatsächlich: Hunde reagieren auf Musik.
Musik als Stressabbau
Eine Studie in Schottland hat gemessen: Musik kann bei Hunden den Stressabbau unterstützen. Bei dieser Studie haben Hunde im Zwinger jeden Tag ein anderes Musik-Genre zu hören bekommen. Während dessen wurde der Herzschlag der Tiere kontrolliert und der Kortisol-Level gemessen. Außerdem wurde dokumentiert, ob wie häufig die Hunde bellen und wie oft sie sich entspannt hinlegen.
Ergebnisse der Studie
Hören Hunde Musik, so sind sie entspannter. Vor allem Reggae und Soft Rock zeigen hier positive Wirkungen. Die Hunde legen sich gerne hin und der Herzschlag wird ruhiger. Auf das Bellen hatte die musikalische Beschallung allerdings während der Studie keine Wirkung. Die Hunde bellen bei schönen Klängen nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Musik für den Hund
Die Wirkungen bei Musikrichtungen wie Reggae und Softrock waren in der Studie deutlicher zu messen als bei Motown-Soul und Popmusik. Natürlich kann sich auch Klassik positiv auf den Hund einwirken. Ein Hund, der Mozart zu hören bekommt, bleibt gerne entspannt liegen und bellt auch weniger. Heavy-Metal Musik ist für den Hund übrigens eher unangenehm. Einige Hunde fangen bei dieser Musikrichtung regelrecht an zu zittern.
Abwechslung macht den Unterschied
Hunde lieben Abwechslung. Bekommt ein Hund nur Klassik zu hören, so stellt sich bald schon ein Gewöhnungseffekt ein. Die Musik kann ihre Wirkung nicht mehr entfalten. Die Wirkungen auf das Liegenbleiben und Bellen sind nach einer längeren Beschallung mit Klassik kaum noch messbar. Der Hund hat sich an die Musik gewöhnt und fängt an, sich zu langweilen. Die Abwechslung unterschiedlicher Musikrichtungen hingegen belebt das Interesse des Vierbeiners.
Wie wäre es mit einem Hörbuch?
Auch an Hörbüchern zeigen Hunde Interesse. Die vorlesende Stimme eines professionellen Sprechers scheint den Hund zu beruhigen und gleichzeitig zu interessieren. Ein Hörbuch kann durchaus dazu geeignet sein, den Stressabbau beim Hund zu unterstützen.
Einsatzmöglichkeiten für Hundemusik
Eine Einsatzmöglichkeit für Musik könnte sich etwa in Tierheimen finden. Hier befinden sich Hunde in einer fremden Umgebung und zahlreiche Geräusche machen das Tier unsicher. Der Hund vermisst vielleicht seinen Hundehalter und nicht selten schaukeln sich die Tiere mit dem Bellen gegenseitig hoch. Gestresste Vierbeiner verkriechen sich in die Ecke, bellen viel oder zittern. Keine gute Ausgangssituation für eine Adoption. Mit einer passenden Playlist können Sie den Stress des Hundes senken, die Hunde finden etwas mehr Ruhe.
Wenn der Hund alleine bleiben muss
Ein schöner Klangteppich kann auch dabei helfen, dem Hund das Alleinsein zu erleichtern. Beobachten Sie auf die Reaktionen Ihres besten Freunds auf vier Pfoten bei unterschiedlicher musikalischen Stilrichtungen und stellen Sie die passende Playlist zusammen.
Mögen Hunde laute Musik?
Hunde verfügen über ein deutlich besseres Gehör als Menschen und können höhere Schallfrequenzen wahrnehmen. Während wir Menschen bei gutem Gehör bis zu 20.000 Hertz hören können, erreichen manche Hunderassen Frequenzen von etwa 45.000 Hertz. Dies ermöglicht es ihnen, beispielsweise Hundepfeifen wahrzunehmen, die für uns nur leise erkennbar sind. Die Fähigkeit der Hunde, höhere Töne besser zu hören, spielt hier eine entscheidende Rolle. Zusätzlich zeichnen sich Hunde durch ihre Fähigkeit aus, Geräusche zu selektieren. Wenn beispielsweise Musik in der Wohnung läuft und der Hund ruht, kann er plötzlich auf das Rascheln in der Küche reagieren und sich sofort auf den Weg zum potenziellen Futter machen. Hunde können Geräusche, die für sie nicht relevant sind, einfach ausblenden, bis ein für sie wichtiges Geräusch auftritt. Die Frage bleibt jedoch, wie sich laute Musik auf das Gehör der Hunde auswirkt. Generell gilt: Alles, was laut ist, wird von Hunden als unangenehm empfunden. Dies betrifft nicht nur laute Musik, sondern auch laute Auseinandersetzungen. Der Betrieb von Staubsaugern oder Föhnen kann ebenfalls stressig für einige Hunde sein.
Kompositionen für Hunde
David Teie, Cellist am National Symphony Orchestra in Washington, beschäftigt sich intensiv mit der Musik für Tiere und berücksichtigt dabei die Psyche der jeweiligen Tierarten. Hierbei arbeitet er eng mit einem Psychologen zusammen. Bei der Suche nach den passenden Klängen orientiert sich Teie beispielsweise an den Lauten einer Mutter, die liebevoll mit ihrem Nachwuchs kommuniziert. Er betont, dass die Rhythmen dabei gleichmäßig, die Töne sanft und die Intervalle nicht nur konsonant, sondern sogar in Tonarten sind. Nicht überraschend also, dass seine Musik eine beruhigende Wirkung auf Tiere hat. Hunde können auch Frequenzen wahrnehmen, die für den Menschen unhörbar sind. So liegt auch der Gedanke nahe, Musik für Hunde zu komponieren, die mit solchen Frequenzen spielt. Tatsächlich gibt es im Handel bereits entsprechende Kompositionen. Wie es wirkt? Probieren Sie es einfach aus.
1 Kommentar zu „Musik und Hunde“
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