Die Kastration eines Tiers sollte immer gut überlegt sein. Ja, es gibt so manchen Grund der dafür spricht eine Hündin kastrieren zu lassen. Das ist allerdings ein nicht unerheblicher Eingriff in das Leben des Tiers. Auch die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für eine solche Maßnahme gekommen ist, ist gründlich zu überlegen.
Beratung durch den Tierarzt
Im Zweifelsfall ist Ihr Tierarzt für die richtige Beratung zuständig. Dieser Artikel kann Ihnen vorab aber schon etwas Orientierung geben. Er ersetzt aber nicht die fachkundige medizinische Beratung.
Die frühe Kastration
Die erste Läufigkeit einer Hündin tritt in der Regel zwischen dem sechsten und dem zwölften Lebensmonat ein. Bei größeren Hunden manchmal auch etwas später. Eine Frühkastration kann zu einem Zeitpunkt mit möglichst niedrigem Hormonspiegel durchgeführt werden. Passend könnte der vierte bis achte Monat sein. Etwas Abstand zur ersten großen Hitze ist sinnvoll, da die hohe Durchblutung der Organe bei starker hormoneller Aktivität zum Risiko bei der Operation werden kann.
Vor- und Nachteile der Frühkastration
Eine Frühkastration führt statistisch gesehen zu einem verminderten Risiko, dass die Hündin an Blutkrebs leidet. Manche Experten sind allerdings auch der Meinung, dass ein Eingriff vor Einsetzen der Geschlechtsreife das Sozialverhalten der Hündin beeinflussen kann. Den Reifungsprozess durch die erste Läufigkeit wird die Hündin nicht erreichen.
Die Kastration nach der ersten Läufigkeit
Die Alternative zur Frühkastration ist eine Operation nach Erreichen der ersten Läufigkeit. Hier müssen Sie bei großen Hunderassen etwas länger warten als bei kleinen. Durch den Eingriff kann sich die Position der Blase verändern, was das Risiko der Entwicklung einer Inkontinenz etwas erhöht.
Warten Sie nach der ersten Läufigkeit etwa zwei Monate, bis sich der Hormonspiegel wieder auf das Normalniveau gesenkt hat. Leidet Ihre Hündin unter einer Scheinschwangerschaft, so sollte diese zunächst überstanden sein, bevor der Eingriff erfolgt. Der Eingriff sollte in der Zeit des Anöstrus stattfinden, also zwischen zwei Läufigkeiten. Diese Phase beginnt ungefähr acht bis zehn Wochen nach einer Läufigkeit.
Veränderungen des Wesens der Hündin
Eine Kastration kann auch zu Wesensveränderungen bei der Hündin führen. Im Zuge der Kastration werden die Eierstöcke des Tiers entfernt. Wesensveränderungen können die Folge des Rückgangs der Produktion der Geschlechtshormone sein. Dies kann ganz unterschiedliche Folgen, von Lethargie bis zu einer erhöhten Bissigkeit, haben. Hündinnen, die schon vorher ein starkes Domianzverhalten zeigten, können nach der Kastration zum Problem werden.
Was kostet die Kastration?
Der Preis für eine Kastration wird durch die deutsche Gebührenordnung für Tierärzte definiert. Es sind allerdings auch regionale Unterschiede möglich. Das Geschlecht und das Gewicht des Hundes sind ebenfalls Faktoren, die den Preis der Kastration bestimmen.
Der Eingriff ist bei der Hündin komplizierter als beim Rüden. Dies ist auch der Grund für den höheren Preis. Die Gebührenordnung sieht Preise zwischen 150 EUR und 500 EUR vor. Dies sind allerdings nur die reinen Arbeitskosten des Tierarztes. Weitere Kosten entstehen durch den Einsatz des Narkosemittels, für Medikament und Verbandsmaterial. Fragen Sie vorab bei Ihrem Tierarzt nach, was die Maßnahme kosten wird.
2 Kommentare zu „Die Kastration einer Hündin“
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