Wildert mein Hund im Wald?

Wildert mein Hund im Wald?

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Viele Hunde haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Und das kann manchmal zum Problem bei einem Spaziergang werden. Wenn Ihr Hund wildert, dann ist vergessen, was er auf der Hundeschule gelernt hat. Der Instinkt ist einfach stärker. Und viele Hunderassen wurden schließlich explizit dafür gezüchtet, eine vermeintliche Beute zu stellen. Doch was können Sie tun, wenn Ihr Hund wildert?

Die Jagd im Kopf

Wie sieht das eigentlich aus, wenn der Hund wildert? Er rennt völlig unerwartet los, um ein kleines Tier (so etwa ein Kaninchen) zu jagen. Es gibt nur noch die Jagd in seinem Kopf, Ihre Kommandos werden bedeutungslos und manchmal auch die Umgebung, wo sich der Hund befindet. Dabei kann es auch passieren, dass Ihr Hund über eine vielbefahrene Straße hetzt. Damit wird das Wildern nicht nur zur Gefahr für die Tiere im Wald, sondern auch für Ihren Hund selbst.

Auch eine Erziehungsfrage

Wenn der Hund wildert, dann kann das Problem auch mit einer guten Erziehung gelöst werden. Holen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung vom Hundetrainer oder in der Hundeschule. Suchen Sie sich Profis, die Erfahrung mit Jagdhunden haben. Der Hund muss lernen, dass Ihr Kommando Vorrang hat. Auch Vorrang vor seinen Instinkten. Zugegeben: Das ist keine leichte Lektion. Bis Ihr Hund dies gelernt hat, sollten Sie ihn auf Spaziergängen nicht von der Leine lassen.

Ein ausgelasteter Hund wildert nicht

Eine gute Strategie gegen das Wildern ist auch der Ansatz, den Hund gut auszulasten. Such- und Versteckspiele machen den Spaziergang interessant und lenken den Hund ab. Wenn Ihr Hund ausgepowert ist, dann hat er gar nicht mehr die Energie ein Kaninchen zu stellen. Sorgen Sie mit regelmäßigem Hundesport dafür, dass Ihr Hund stets körperlich und geistig gefordert ist.

Wildernde Hunderassen

Manche Hunderassen bringen das Wildern praktisch schon von Geburt an mit. Sie wurden schließlich auch als Jagdhunde gezüchtet. Beziehen Sie diesen Gedanken schon bei der Anschaffung Ihres Hundes mit ein. Dann brauchen Sie sich ggf. gar keine Sorgen darüber zu machen, ob Ihr Hund wildert. Ein gemütlicher Berner Sennenhund etwa ist schon rein körperlich kaum schnell genug, um ein Kaninchen zu jagen. Auch der Malteser oder der Mops zeigen in der Regel nur wenig Interesse an freilaufenden Tieren.

Anders sieht dies etwa beim Setter, beim Weimaraner oder dem Müsterländer aus. Diese Tiere müssen Sie gut erziehen, bevor Sie den Hund von der Leine lassen können.

Die rechtliche Seite

Gemäß § 23 des BJagdG muss das Wild gegenüber Gefahren geschützt werden. Hierzu zählt auch ein Hund, der wildert. Entsprechend der Ländergesetze kann der Jäger sogar die Befugnis haben, einen wildernden Hund abzuschießen, um das Wild zu schützen. Innerhalb der Grenzen seines Reviers.

Der Tatbestand des Wilderns ist gegeben, wenn der Hund im Jagdbezirk das Wild aufsucht, verfolgt oder reißt und sich dabei außerhalb der Einwirkung seines Führers befindet. Ein intensives Suchen ist ausreichend für den Tatbestand des „Aufsuchens“. Das bedeutet allerdings nicht, dass jeder freilaufende Hund bereits als Wilderer anzusehen ist, wenn er sich im Jagdgebiet befindet.

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