Der Blindenhund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der dabei helfen kann, stark sehbehinderten oder blinden Menschen durch den Alltag zu begleiten. Die korrekte Bezeichnung ist der „Blindenführhund“. Blindenhunde gehören zu den Assistenzhunden, auch Partner- oder Hilfshunde genannt. Krankenkassen können die Ausbildung zum Blindenhund mitfinanzieren.
Warum ein Blindenhund?
Die Ausbildung eines Blindenhundes verfolgt das Ziel, einen sehbehinderten oder blinden Menschen ein hohes Maß an individueller Beweglichkeit, Sicherheit und Unabhängigkeit zurück zu geben.
Wer mit dem Blindenhund unterwegs ist, kann sich leichter orientieren, steht unter einem geringeren Unfallrisiko und damit verbunden wird auch der Stress des Menschen reduziert. Insgesamt gesehen verbessern Blindenhunde die Lebensqualität des eingeschränkten Menschen.
Die ersten Blindenhunde
Schon im 19. Jahrhundert gab es die ersten Blindenführhunde. Diese wurden im Verein für Sanitätshunde im Jahre 1892 ausgebildet. Im ersten Weltkrieg wurden Blindenhunde für die Unterstützung von Kriegsopfern immer wichtiger.
In der Weimarer Republik übernahm die Arbeitsgemeinschaft zur Beschaffung von Führhunden die Ausbildung.
Der Blindenhund heute
Rund 2% aller Blinden nutzen heute die Dienste eines Blindenführhundes. Sie erkennen diesen Hund bei der Arbeit anhand des weißen Führgeschirrs. Dieses ist ein Signal an die anderen Verkehrsteilnehmern ein Signal für besondere Rücksicht.
In Begleitung mit seinem Blindenführhundehalter spricht man von einem Führgespann. Nicht selten trägt der Blindenführhund auch eine kleine Schelle am Halsband. Diese hilft dabei, dass er von seinem Besitzer leichter geortet werden kann.
Bevorzugte Blindenhunderassen
Besonders beliebt als Blindenhund sind etwa der deutsche Schäferhund, der Golden Retriever und der Labrador Retriever. Auch Großpudel, Airdale-Terrier und Riesenschnauzer werden auch Blindenhund eingesetzt.
Entscheidend ist, dass ein Blindenführhund dazu in der Lage ist, eine enge Beziehung zum Menschen aufzubauen. Er muss lernwillig sein und über bestimmte Charaktereigenschaften verfügen:
- Nervenstärke
- Friedfertigkeit
- Intelligenz
- Wesensfestigkeit.
Die Schulterhöhe sollte nicht unter 50 Zentimetern liegen, um die physischen Voraussetzungen eines Blindenhundes zu erfüllen. Neben seiner Funktion als Servicehund ist der Blindenhund natürlich auch ein treuer Freund und Begleiter des sehbehinderten Menschen.
Die Ausbildung zum Blindenhund
In aller Regel dauert eine Ausbildung zum Blindenhund mindestens sechs Monate, denn der Hund wird in seiner Ausbildung direkt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Person ausgerichtet. Für die Auswahl des Blindenhundes dürfen nur gesunde Tiere in Betracht kommen.
Die Eignungstests hierfür finden meistens schon im Alter von acht Wochen statt. In einer Pflegefamilie erhält der zukünftige Blindenhund ungefähr ein Jahr lang seine Sozialisierung. Anschließend geht es auf die Blindenführhundeschule.
Schwerpunkte der Ausbildung
Die Ausbildung kann ganz individuell verlaufen. Typische Aufgaben sind:
- Die Suche und die Anzeige von Bürgersteigen
- Die Suche nach Treppen, Lifts und Türen
- Das Erkennen von Hindernissen und die damit verbundene Umgehung
- Das Nutzen von Ampeln und Zebrastreifen
- Das Auffinden von Verkehrsmitteln und Haltestellen. Damit verbunden auch die Hilfe beim Ein- und Aussteigen
- Das Nachfolgen einer Person auf Kommando.
Außer Dienst…
Auch ein Blindenhund hat seine Freizeit. Und in dieser Zeit darf er ein „ganz normaler“ Hund sein. Er kommt dann seinem Spieltrieb nach oder kann sich erholen. Während der Arbeit hingegen ist er voll konzentriert. Er sollte dann nicht abgelenkt oder gestreichelt werden.
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