Der Hund spielt gerne mit dem Ball. Das ist prima, das ist eine gute Beschäftigung. Doch manch ein Hund wird auch zu regelrechten Balljunkie. Er will den Ball überhaupt nicht mehr hergeben. Er ist regelrecht süchtig nach seinem Ball. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, den Hund wieder vom Ball zu entwöhnen. Hier einige Tipps, wie es gelingen kann, dass Ihr Vierbeiner wieder mehr zur Ruhe kommt und auch ohne den Ball viel Freude am Leben hat.
Die innere Balance wiederfinden
Nicht der Ball ist das Problem. Und so ist es auch wenig hilfreich, wenn Sie einem Balljunkie ein anderes Spielzeug geben. Der Hund wird das Hetzen und Erlegen seiner Spielzeug-Beute dann auf das andere Objekt übertragen. Um den Hund vor seinem Suchtverhalten zu erlösen, gilt es ihm dabei zu helfen, die Innere Balance wieder zu finden.
Suchtartiges Verhalten
Vergleichen Sie den Balljunkie auf vier Beinen mit einem suchtkranken Menschen. So etwa mit einem Alkoholiker. Ein solches Tier kann den gesunden und maßvollen Umgang mit Ball- und Hetzspielen nicht mehr lernen. So wie ein alkoholkranker Mensch nicht mehr maßvoll trinken kann. Das Suchtverhalten ist mittlerweile außer Kontrolle geraten. Wenn Sie den Balljunkie auf Bälle oder andere Gegenstände hetzen lassen, tritt das suchtartige Verhalten sofort wieder auf.
Der kalte Entzug für den Balljunkie
Lassen Sie Hetzspiele mit entsprechenden Objekten künftig ganz weg. Das entspricht dem kalten Entzug eines süchtigen Menschen. Ist Ihr Hund zu einem Balljunkie geworden, so befindet er sich im Dauerstress. Er wird ständig nach bewegten Objekten Ausschau halten, die er hetzen kann. Er befindet sich stets in Jagdbereitschaft. Alles andere ist bedeutungslos für ihn geworden.
Das ist natürlich auch für den Hundehalter sehr belastend, er kann in eine Co-Abhängigkeit geraten. Die Mensch-Hund-Freundschaft wird darunter leiden. Die einzige Möglichkeit, Ihren Hund wieder zur Ruhe zu bringen, ist der vollständige Verzicht auf Ball- und Hetzspiele. Ihr Hund wird lernen, dass es noch andere schöne Dinge gibt, die er erleben kann.
Alternativen zum Ballspiel
Finden Sie Ersatzbeschäftigungen für das Ballspiel. Denn ein „kalter Entzug“ alleine ist auch nicht die Lösung, um dem Hund das suchtartige Verhalten abzugewöhnen. Ihr Hund wird sich dann auf andere Objekte konzentrieren, die er Hetzen kann. Im schlimmsten Fall kann das dann auch die Katze der Nachbarn sein oder die Autos, die vor Ihrem Haus die Straße entlangfahren. Das kann auch zu Verkehrsunfällen führen.
Finden Sie Alternativen zum Ballspiel. Das können Spiele und Trainingsmethoden sein, bei denen sich Ihr Hund konzentriert und bei denen er alle seine Sinne einsetzen muss. Finden Sie Aufgaben, die dabei helfen die Beziehung zwischen Zweibeiner und Vierbeiner zu stärken.
24 Stunden Beschäftigung?
Es ist auch ein Irrtum, den Hund 24 Stunden am Tag bespaßen zu müssen. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn sich ein Hund 18 bis 20 Stunden pro Tag ausruht. Viele Hunde benötigen nicht mehr als vier bis sechs Stunden Beschäftigung pro Tag. Er ist zwischendurch ja auch mit dem Fressen und der Fellpflege beschäftigt. Gönnen Sie Ihrem Hund kleine Trainingseinheiten, die seine Nase herausfordern oder die ihn körperlich auslasten.
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